Seit
2008 findet sich in der Max-von-Laue-Schule wöchentlich ein seltsames
Trüppchen zusammen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, durch viele kleine
und große Aktionen die Schulgemeinschaft zu bereichern und gleichzeitig
aktiv zu sein für Menschen, die in der Globalisierung benachteiligt
werden.
Dazu
muss man natürlich erst einmal kapieren, was Globalisierung ist, wie es in
der Welt aussieht und wie man als
einzelner und in einer Gruppe zu einer positiven Entwicklung beitragen
kann. Darum wird NACHGEDACHT (Think), GESPROCHEN (Talk) und natürlich
GEHANDELT (Act).
Konkret arbeiten wir für die Mekerie Schule in Äthiopien, in der
Katastrophenhilfe und derzeit auch für Flüchtlinge bei uns.
Zum
diesjährigen Schulwettbewerb haben wir uns
etwas ganz Besonderes ausgedacht. Im Rahmen der AG haben wir uns darüber
Gedanken gemacht, wie man Mitschüler und Menschen
allgemein am besten dazu bringen kann, über die großen Probleme unserer
Zeit (Krieg, Flucht, Ausbeutung von Natur und Mensch, Naturkatastrophen,
Armut, Misswirtschaft etc.) nachzudenken und als Handelnder aktiv,
verbessernd in diese Dinge einzugreifen.
Ein Brettspiel, in dem die Spielenden in
eine fiktive Welt gestoßen werden, in der sie selber möglichst gut
überleben wollen, ist dabei entstanden. Das Spiel
„VIELFÄLTIG oder EINFÄLTIG“ ist ganz einfach. Es greift das Problem
der begrenzten Ressourcenlage unseres Globus und der durch Politik
verursachten Armut auf. Die damit verbundenen Konflikte, die zugleich
Kriegs-und Fluchtursachen sind, können auf einfachste Weise nachvollzogen
und auch schon von jungen Spielern diskutiert und verstanden werden.
Dieses geschieht auf den im Spiel eigebauten „Konferenzen“.
Es wird klar, worin die Grundursachen für eine ungerechte, friedlose Welt
liegen und dass durch Verhandlungen und gemeinsames Handeln auf Augenhöhe
eine gute Welt für alle möglich ist.
VIELFÄLTIGES Handeln, die Aufnahme von Flüchtlingen, das Teilen im
Sinne ALLER – all das verursacht ein Spielergebnis, bei dem alle
lebensfähig bleiben und GEMEINSAM EINZIGARTIG
sind. Genauso kann es passieren, dass es BAD GUYS gibt, die nur auf
ihren eigenen Nutzen aus sind, wie in der realen Welt. Jeder Spielverlauf
ist anders.
Das
Spiel zeigt durch die Abhängigkeit vom Würfelergebnis und dem Gelangen auf
positive und negative Ereignis- oder Fluchtfelder, dass vieles in der Welt
dem Zufall entspringt, und keiner vor plötzlichen, schlimmen Ereignissen
geschützt ist. Durch die Fluchtfelder können
UNTERSCHIEDE VERBUNDEN werden. Der Flüchtling verliert alles, wird
aufgenommen ODER muss ganz von vorne beginnen.
Aufnehmende Person und Fluchtperson
werden eins und kommen
damit schneller und reicher vorwärts. Sie werden
GEMEINSAM EINZIGARTIG schnell und
reich, weil sie UNTERSCHIEDLICHES VERBINDEN.
Die AG hat in vielen Sitzungen
über die inhaltlichen Aspekte gesprochen und dann in einem sehr
kreativen Prozess das Spielfeld, die Spielregeln und die Ereigniskarten
erarbeitet. Wir haben einen Spielrohling entworfen und das Spiel in der
AG, aber auch in mancher Familie, ausprobiert und so lange daran
rumgeschliffen, bis alles passte. Unter den ganz verschiedenen AGlern kam
es dabei zu einem regen Wissensaustausch. Jeder konnte sich einbringen,
Fragen stellen und/oder beantworten, man hat voneinander und miteinander
spielerisch GLOBAL gelernt! Besonders für die Ereigniskarten haben wir
recherchiert, was in der Welt los ist und was positive und negative
globale Handlungsweisen sein könnten. Das Thema Flucht wurde so eingebaut,
dass Spielende quasi am eigenen Leibe spüren, was es heißt, herumgestoßen
zu werden und ausgeliefert zu sein. Dabei wurde geflucht, gestritten und
konstruktiv verhandelt. Die künstlerisch Begabten haben das Ganze in die
vorliegende Form gebracht.
VIEL SPASS BEIM
SPIELEN!!!!
„Wieder einmal
haben wir am Wettbewerb des Bundespräsidenten teilgenommen. Wir und die
Schule hatten sich gleich mit mehreren Projekten beworben.
Aber der Küller war unser SPIEL!!!! Es wird jetzt in einer
nichtgeringen Auflage eines richtigen Verlages erscheinen und man kannes
kaufen. UND dann im Unterricht spielen. Das geht prima. Wir haben es
ausprobiert.