Mich,
die
Jeans, findest du nicht nur in dieser Kiste, sondern in jedem
Kleiderschrank. Außerdem bin ich mir sicher, dass du gerade
eine
an hast! Ich wurde vor weit über 150 Jahren in den USA
erfunden,
wo ich als Arbeits-Hose den Goldgräbern gute Dienste leistete.
Ich
bestehe zum
Großteil aus Baumwolle, die in den USA, Pakistan, Indien und
Usbekistan wächst, weil es dort warm genug ist. Über
Baumwolle erfährst du Genaueres in der „B“
Kiste.
Ich
bin schon weit
gereist. Meine Herstellung begann in China, wo die Baumwolle zu Garn
gesponnen wurde - auch von Kinderhänden. Dann ging es nach
Taiwan,
in die Färbereien, wo die Arbeiter den ganzen Tag lang
giftigen
Farbdämpfen ausgesetzt waren, damit ich schön blau
werde!
Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz? Fehlanzeige!
Dann
ab mit dem
Flugzeug nach Polen. Hier wurde der Jeansstoff gewebt. In Frankreich
bekam ich mein Washing-Label und Innenfutter und Nieten aus Italien.
Dann wieder zurück nach Asien auf die Philippinen zum
Zusammennähen der Einzelteile, denn da sind die
Arbeitskräfte
so billig. Man bezahlt ihnen einen Hungerlohn! Dann wieder
zurück
nach Europa – jetzt mal Griechenland. Da wurde ich mit
Bimsstein
für den „Used-Look“ bearbeitet, der nicht
nur mich,
sondern auch die Hände der Arbeiter aufgescheuert hat.
Schließlich bin ich dann nach Deutschland gekommen, wurde
gekauft, getragen und bin jetzt in dieser Kiste gelandet.
Meine
Kollegen
werden, wenn sie aus der Mode oder verschlissen sind, in die
Altkleidersammlung gegeben und müssen schon wieder verreisen:
nach
Afrika!
Da
werden die
alten Klamotten dann nochmal billigst verkauft, sodass die
einheimischen, afrikanischen Kleiderproduzenten keine Chance haben,
ihre Sachen loszuwerden. Tja – die Welt ist ungerecht!